Im Leben geht es immer um ein Gleichgewicht. Besonders in schwierigen Zeiten. Für mich ist es z.Z. eine Herausforderung, die Balance zwischen Angst/Panik & Liebe/Vertrauen zu halten. Ich musste diese Woche für meine Mutter in die Apotheke und merkte, dass wenn ich das Haus verlasse und ich mich mit dem Geschehen im Aussen befasse, eine Angst hochkommt. Dann kehre ich zurück zu meiner Familie, in unser Haus. Sofort fühle ich mich wieder beschützt, in der Ruhe und im Vertrauen.
Grundsätzlich bin ich ein Kontrollfreak (ok, früher war es um einiges schlimmer). Ich glaube, das ist aber auch ein Zeitphänomen. Wir glauben, alles unter Kontrolle zu haben. Stellen dazu 100'000 verschiedene Regeln auf, um uns vermeintlich in Sicherheit zu wägen. Lenken uns ab, wo und wie es nur geht, damit wir uns mit den unterdrückten Gefühlen nicht auseinander setzen müssen.
Und schwups, ehe man sich versieht, muss man jeden Tag hinschauen und das Gefühl des Kontrollverlustes, der Ohnmacht und der Angst um die Existenz aushalten. Die Versuche mit durchgetakteten, neuen Tagesstrukturen wieder Ordnung ins (Gefühls)Chaos zu bringen, werden nur kurzfristig entspannen, denn das Problem wird nur an der Oberfläche angepackt.
"Per Zufall" habe ich am selben Tag von einer Kundin eine Nachricht von Robert Betz (www.robert-betz.com) erhalten. Er beschreibt genau dieses Dilemma wie folgt;
"Die aktuelle Situation löst viele ÄNGSTE, u.a. Existenzangst in uns aus, die in uns schon lange schlummern und denen wir uns jetzt stellen und sie zusammen mit Gefühlen der OHNMACHT und HILFLOSIGKEIT bejahend durchfühlen dürfen. Wer nicht freiwillig anhält und INNEhält, um nach INNEN zu gehen und sich zu besINNEN, um sich wieder an den Sinn des Lebens zu erinnern, der wird angehalten, um wieder zur BeSINNung zu kommen."
Also: Lasst die Angst zu, lasst sie hochkommen und nehmt sie als Teil von euch war. Ich habe das heute gemacht und es war nicht angenehm. Doch ich stellte fest, dass sich meine Angst dadurch verändert hat. Sie wurden "schwächer" und das gegenteilige Gefühl (in meinem Fall das Vertrauen) wurde stärker. Ich wünsche euch viel Kraft beim bejahen eurer negativen Gefühle.
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